Sonntag, 5. Oktober 2014

Oversize ist die neue Size Zero!

Ich brauche keine Size Zero zu tragen, um mich in meiner Kleidung oder meinem Körper wohl zu fühlen! Ich mag lieber riesige Hemden, in denen alles locker sitzt und man sich nicht eingeengt fühlt. Der Inhalt meines Kleiderschrankes hat sich in den letzten zwei Jahren um etwa 180° gedreht und besteht nun fast ausschließlich aus weit geschnittenen Oberteilen, aus denen ich sicherlich nicht mehr herauswachsen werde. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, vor allem wenn es um schicke Anlässe oder Partyoutfits geht. Aber im Alltag mag ich es lieber bequem obenrum. 

Hosen und Röcke trage ich lieber enganliegend, aber niemals zu eng. Wir haben das wohl alle schon erlebt, dass wir eine Hose unbedingt kaufen mussten, weil sie so schön eng gesessen hat. Aber wenn wir ehrlich zu uns selbst waren, war sie bereits so eng, dass man darin Bauchweh bekommen hat und sie im Endeffekt doch nie getragen hat. Von solchen Teilen habe ich mich guten Gewissens getrennt. Meine neue Regel ist, dass ich nur noch das kaufe und trage, was mir auch wirklich richtig gut passt und worin ich mich wohl fühle. Aber wohl fühlen soll geübt sein! Manchmal kostet es etwas Überwindung, sich in bestimmten Kleidungsstücken wohl zu fühlen (wie ihr bereits meinem „Mut zum Hut“ Post entnehmen könnt). Aber das ist in Ordnung. 

Ich erinnere mich noch genau an die Tage, als nichts eng genug sein konnte: enge Hose, enges T-Shirt, ja sogar enge Schuhe und um dem Unbehagen die Krone aufzusetzen: enge Unterwäsche. Alles war eng und auf Dauer eindeutig zu eng! Irgendwann habe ich mehr Luft zum Atmen gebraucht und meinen Horizont erweitern müssen - im wahrsten Sinne des Wortes. Heute ist für mich nicht mehr nur eng = schön. Ganz im Gegenteil: Ich finde oft sehen gerade die weiten übergroßen Teile noch schöner aus, weil sie meiner Meinung nach nicht so gewollt und gezwungen wirken. Man strahlt doch meistens das aus, was man innerlich fühlt: Ich fühle mich in meinen riesigen Oberteilen frei, unbeschwert und habe das Gefühl, damit Leichtigkeit auszustrahlen. Wenn ich ausschließlich enge Sachen trage, dann fühle ich mich meistens eingequetscht und gefangen und strahle wahrscheinlich eher Unwohlsein oder Unsicherheit aus als Unbeschwertheit. 
Kleider erzeugen Stimmungen. Das steht außer Frage. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. Bei mir auf jeden Fall mehr. Ich persönlich trage nur noch Sachen, die mich glücklich und selbstsicher stimmen. Das ist meiner Meinung nach das A und O. Und sich auf die Kleidergröße zu fixieren finde ich nicht nur unnötig, sondern auch dumm. Wenn jemand eine Brille braucht mit einer Sehstärke von +3 Dioptrien, um klar sehen zu können, wird er wohl kaum auf die Idee kommen, sich eine Brille mit +0,5 Dioptrien zu kaufen, nur damit die Zahl kleiner ist, er aber dafür nichts sieht. Mit Kleidung ist es doch nicht anders. Warum sollte ich mich in eine Size Zero Hose reinzwängen wollen, wenn ich darin nicht mehr atmen kann, anstatt eine Hose in Größe M zu kaufen, die mir passt? Ich kenne genug Leute, die das tun.
Mit jedem Post, den ich verfasse, gehe ich einen Schritt weiter nach vorne. Ich schreibe über Dinge, die ich selbst erlebt habe und aus denen ich gewachsen bin. Wenn ich darüber geschrieben habe, sind diese Dinge für mich abgeschlossen, ich halte mich nicht mehr daran auf und kann weiter gehen. Weiterwachsen. Um irgendwann in vollen Zügen zu blühen.

Ich trage: Oversized Bluse – forever21, PU-Leggings – forever21, Lackschuhe – Zara


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