Ich brauche keine
Size Zero zu tragen, um mich in meiner Kleidung oder meinem Körper wohl zu
fühlen!
Ich mag lieber riesige Hemden, in denen alles locker sitzt und man sich nicht
eingeengt fühlt. Der Inhalt meines Kleiderschrankes hat sich in den letzten zwei
Jahren um etwa 180° gedreht und besteht nun fast ausschließlich aus weit
geschnittenen Oberteilen, aus denen ich sicherlich nicht mehr herauswachsen
werde. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, vor allem wenn es um schicke
Anlässe oder Partyoutfits geht. Aber im Alltag mag ich es lieber bequem
obenrum.
Hosen und Röcke trage ich lieber enganliegend, aber niemals zu eng.
Wir haben das wohl alle schon erlebt, dass wir eine Hose unbedingt kaufen
mussten, weil sie so schön eng gesessen hat. Aber wenn wir ehrlich zu uns
selbst waren, war sie bereits so eng, dass man darin Bauchweh bekommen hat und
sie im Endeffekt doch nie getragen hat. Von solchen Teilen habe ich mich guten
Gewissens getrennt. Meine neue Regel ist, dass ich nur noch das kaufe und
trage, was mir auch wirklich richtig gut passt und worin ich mich wohl fühle.
Aber wohl fühlen soll geübt sein! Manchmal kostet es etwas Überwindung, sich in
bestimmten Kleidungsstücken wohl zu fühlen (wie ihr bereits meinem „Mut zum Hut“ Post entnehmen könnt). Aber das ist
in Ordnung.
Ich erinnere mich noch genau an die Tage, als nichts eng genug
sein konnte: enge Hose, enges T-Shirt, ja sogar enge Schuhe und um dem
Unbehagen die Krone aufzusetzen: enge Unterwäsche. Alles war eng und auf Dauer
eindeutig zu eng! Irgendwann habe ich mehr Luft zum Atmen gebraucht und meinen
Horizont erweitern müssen - im wahrsten Sinne des Wortes. Heute ist für mich
nicht mehr nur eng = schön. Ganz im
Gegenteil: Ich finde oft sehen gerade die weiten übergroßen Teile noch schöner
aus, weil sie meiner Meinung nach nicht so gewollt und gezwungen wirken. Man
strahlt doch meistens das aus, was man innerlich fühlt: Ich fühle mich in
meinen riesigen Oberteilen frei, unbeschwert und habe das Gefühl, damit Leichtigkeit
auszustrahlen. Wenn ich ausschließlich enge Sachen trage, dann fühle ich mich
meistens eingequetscht und gefangen und strahle wahrscheinlich eher Unwohlsein
oder Unsicherheit aus als Unbeschwertheit.
Kleider erzeugen Stimmungen.
Das steht außer Frage. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. Bei mir auf jeden
Fall mehr. Ich persönlich trage nur noch Sachen, die mich glücklich und selbstsicher
stimmen. Das ist meiner Meinung nach das A und O. Und sich auf die
Kleidergröße zu fixieren finde ich nicht nur unnötig, sondern auch dumm.
Wenn jemand eine Brille braucht mit einer Sehstärke von +3 Dioptrien, um klar
sehen zu können, wird er wohl kaum auf die Idee kommen, sich eine Brille mit
+0,5 Dioptrien zu kaufen, nur damit die Zahl kleiner ist, er aber dafür nichts
sieht. Mit Kleidung ist es doch nicht anders. Warum sollte ich mich in eine
Size Zero Hose reinzwängen wollen, wenn ich darin nicht mehr atmen kann,
anstatt eine Hose in Größe M zu kaufen, die mir passt? Ich kenne genug Leute, die das tun.
Mit jedem
Post, den ich verfasse, gehe ich einen Schritt weiter nach vorne. Ich schreibe
über Dinge, die ich selbst erlebt habe und aus denen ich gewachsen bin. Wenn
ich darüber geschrieben habe, sind diese Dinge für mich abgeschlossen, ich
halte mich nicht mehr daran auf und kann weiter gehen. Weiterwachsen. Um
irgendwann in vollen Zügen zu blühen.
Ich trage: Oversized Bluse – forever21, PU-Leggings – forever21,
Lackschuhe – Zara
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