Freitag, 31. Oktober 2014

Halloween Make-Up Tutorial

Happy Halloween euch allen! Zur Feier des Tages habe ich ein Make-Up Tutorial für euch.

Da ich bereits motiviert für heute Abend war, habe ich dieses Make-Up schon vor ein paar Tagen ausprobiert. Das Ergebnis sind die Bilder oben. Heute möchte ich euch Schritt für Schritt zeigen wie es funktioniert. Die folgenden Fotos sind von heute - das Make-Up ist demnach nicht identisch mit dem ersten Versuch.
Alles, was ihr braucht, ist einen hellen Concealer - oder falls ihr weiße Karnevalsschminke habt, umso besser, Puder, Lidschatten in rot, lila/blau und schwarz, Kajal, Eyeliner, falsche Wimpern, einen Augenbrauenstift und roten Lippenstift. Falls ihr dem Ganzen noch einen extra Hauch Drama aufsetzen wollt, dann könnt ihr auch noch Glitzer benutzen. Außerdem benötigt ihr entsprechende Pinsel: Der wichtigste ist ein Blende-Pinsel für den Lidschatten, da Verblenden bei diesem Make-Up das A und O ist.
Das hier sind die Produkte, die ich benutze:
Die Zahlen sind in der richtigen Reihenfolge geordnet, in der die Produkte aufgetragen werden bzw. welche Pinsel dafür benutze werden.
1.) Soap & Glory - 6-in-1 Multiactive Moisturize Lotion/ For Daily Youth (jede andere Hautcreme ist genauso gut!)
2.)Benefit - Boing Concealer in 01
3.) Essence - Modifying Compact Powder in natural beige 01; aufgetragen mit einem Puderpinsel von Makeover Essentials 
4.) Rouge (Lidschatten, aus einer No Name Lidschatten Palette - hier erhältlich); aufgetragen mit dem Zoeva Silk Finish 102 
5.) Lidschatten in rot, lila, schwarz und weiß (Palette hier erhältlich); verblendet mit dem Makeover Essentials Lidschattenpinsel
6.) Manhattan - Gel Eyeliner in schwarz; aufgetragen mi dem Alverde Eyeliner Pinsel
7.) P2 - Gold & Glow Glitzerpalette - rot & schwarz
8.) Essence - Kajal Pencil in black 01
9.) Essence - I Love Extreme Volume Mascara
10.) P2 - Volume False Lashes
11.) Catrice - Eyebrow Stylist in Date with Ash-Ton 020
12.) Isadora - Eyebrow Styler in Transpired 50
13.) Rimmel - Kate Moss Lipstick in Rouge à Lèvres 107; aufgetragen mit dem Beauty for you Lipliner
14.) Astor - Quick'N Go! in 17
15.) Fledermausohrringe/ beliebigen Schmuck

Hier ist noch einmal alles für euch in Bildern festgehalten:
(Leider hatte ich hier kein Tageslicht zur Verfügung, daher entschuldigt die Farben)

Zuerst cremt ihr euer Gesicht mit einer Gesichtscreme ein, anschließend tragt ihr einen hellen Concealer auf dem gesamten Gesicht auf. Danach fixiert ihr diesen mit Puder. Anschließend konturiert ihr das Gesicht mit einem braunen Lidschatten oder Bronzer/Konturpuder. Danach konturiert ihr noch einmal mit einer Mischung aus lila, rot und schwarz, um das Ganze zu intensivieren. Damit keine harten Kanten entstehen, wird die Konturierung mit einem Rouge- oder Gesichtspinsel verblendet. Anschließend tragt ihr roten und lila-farbenen Lidschatten großzügig auf dem gesamten Lid auf und verblendet diesen mit einem Blendepinsel. Danach tragt ihr Eyeliner und Kajal auf und verblendet diesen ebenfalls. Wenn ihr wollt, könnt ihr dann Glitzer auftragen. Nun kommt der schwierige Part: falsche Wimpern ankleben. Danach malt ihr eure Augenbrauen nach, tragt roten Lippenstift auf und verblendet den Rand der Lippen mit schwarzem Lidschatten auf einem Wattestäbchen, um einen Farbverlauf zu erzeugen. Wenn ihr wollt, könnt ihr noch mit dem Augenbrauenstift einen Schönheitsfleck aufmalen. Fertig ist der Look! Es spielt keine Rolle, ob ihr dieselben Produkte wie ich benutzt, alle anderen Produkte sind genauso gut geeignet.

So sieht das Make-Up von heute aus:
Ich mache heute mit Freunden eine Nachtwanderung mit Fackeln durch den Wald und anschließendem gemütlichen Beisammensein. Ich bin bereits voller Vorfreude!
Was habt ihr heute Abend für Pläne und wie habt ihr euch verkleidet?
Es würde mich sehr interessieren :)

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Niemand ist perfekt!

Ich würde nicht mal im Traum daran denken, mich selbst als „perfekt“ zu bezeichnen. Ich habe so viele Macken, durch die ich weit von diesem Begriff entfernt bin. Meiner Meinung nach ist perfekt ein irreales Wort, das in keinerlei Ausprägung existiert. Was ist perfekt? Wer ist perfekt? Das einzige, was perfekt ist, ist das Wort selbst. Nichts und niemand ist perfekt und das sollte man sich so früh wie möglich klarmachen und eingestehen. Aber wenn das angeblich so viele Menschen wissen, warum gibt es dann so viele Perfektionisten auf dieser Welt?
Ich war selbst mal so eine und ich bin froh, dass ich es nicht mehr bin. Es hat mir nichts als Kummer gebracht. Als Perfektionist hat man ständig das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Man muss immer besser sein, denn man hat dieses unrealistische Bild von Perfektion im Kopf, das man niemals erreichen kann, weil es nicht in der Realität umsetzbar ist. Egal was man macht, es wird nie reichen. Perfektionismus ist Gift für das Selbstbewusstsein. Dadurch, dass man sich unbewusst selbst immer kleiner macht, als man eigentlich ist, schrumpft der Glaube an sich selbst auf dieselbe Größe. Man kann auch keine Komplimente mehr angemessen auffassen. Man denkt immer: „ja klar“ oder „die wollen doch nur nett sein!“ und kann sich gar nicht mehr über nette Worte von anderen Menschen freuen.
Dieser Grundgedanke des Perfektionismus hat sicherlich irgendwo seinen Ursprung. Ich will hier jetzt kein Pseudo-Psychologen-Gelaber anfangen, aber ich denke bei mir hatte das viel mit der Pubertät und den nicht immer so netten Kindern in der Schule zu tun. Viele von uns haben das zu Schulzeiten erlebt, von anderen geärgert" zu werden (harmlos gesagt). Nur wenige Glückspilze kommen drum herum. Ich war immer das Mädchen, das zu dünn war und in ihrem Körper für ihr Alter noch nicht weit genug entwickelt. Für mein Alter war ich genau richtig – nur den anderen hat es nicht gepasst. Wenn man mit den Genen einer späten Entwicklung geboren wird, ist es klar, dass man mit 13 noch nicht so weit ist wie die anderen Mädchen in der Klasse. Und wenn man für etwas aufgezogen wird, wofür man selbst nichts kann, ist das kein schönes Gefühl. Ich wollte nur kurz die Ausgangslage anreißen, weil ich von vielen weiß, dass sie es in der Schule nicht leichter hatten und bei vielen hat das im Selbstbewusstsein einen Knacks hinterlassen.
Aber ich denke das ist kein Wunder. Wenn man in der Zeit seines Lebens, die wohl die größte Ungewissheit und Unsicherheit mit sich bringt, von Gleichaltrigen eingetrichtert bekommt, dass irgendetwas nicht stimme mit einem. Dass man auf irgendeine Weise nicht gut genug sei. Natürlich glaubt man das. Und man schaut sich die anderen an und wünscht sich, so zu sein wie sie. Man wünscht sich einen anderen Körper, ein anderes Aussehen, ein anderes Leben. Man wünscht sich, perfekt zu sein. Dass man diese Wünsche niemals erfüllen kann, weiß man in dem Alter noch nicht. Aber man wird es früh genug zu spüren bekommen.
Ich habe mich früher für mich selbst geschämt und das hat Spuren hinterlassen. Kinder können grausam sein und heute wüsste wohl keiner von denjenigen mehr, was sie tatsächlich damit angerichtet haben. Aber bei mir blieb es hängen und hat mich noch Jahre danach daran erinnert. Ich wurde zur Perfektionistin. Mein Grundgedanke war, besser sein zu wollen als diejenigen, die sich damals über mich lustig gemacht haben, um mich dann über sie lustig machen zu können. Eigentlich genauso dumm, weil ich mich dadurch unweigerlich auf deren Niveau heruntergelassen habe. Aber ich wollte es trotzdem. Ich wollte Vergeltung. Nur das war leider der falsche Weg. Denjenigen etwas beweisen zu wollen, die einen mal gemobbt haben,  ist dumm. 
Hätte ich damals so gedacht wie jetzt, dann hätte ich drüber gestanden und mich kaputt gelacht. Denn wer sind diese Menschen? Zu meinen besten Freunden haben sie nie gehört. Also waren sie mir nicht wichtig. Warum also sollte deren Meinung dann mein Leben beeinflussen? Es gibt keinen Grund. Der beste Tipp: darüber hinwegkommen, sich nichts darauf einbilden. Und am besten noch drüber lachen. Manche können das früher, andere erst später. Ich war schon immer ein Mensch, der sich alles sehr zu Herzen genommen hat, deswegen habe ich das erst spät gelernt. Aber bekanntlich ist ja spät besser als nie!
Wenn man für andere Leute perfekt sein will, statt für sich selbst, dann kann das ohnehin nicht der richtige Weg sein. Man sollte Entscheidungen über sein Aussehen und seine Persönlichkeit immer für sich selbst treffen und nie für andere. Schon gar nicht, wenn es Menschen sind, auf die man gut verzichten kann. Ein Perfektionist wird meiner Meinung nach nur durch die Gesellschaft geboren. Er würde nicht von allein und ohne Einfluss anderer darauf kommen, perfekt sein zu wollen. Ein Perfektionist wird niemals zufrieden sein mit sich, und er wird im schlimmsten Fall auch niemals mit anderen Menschen zufrieden sein. Er kann sich selbst (und andere) nicht so akzeptieren wie sie sind. Er wird immer etwas auszusetzen haben. Und wer mag schon Menschen, die sich am laufenden Band nur am beschweren und am rumnörgeln sind? Ich jedenfalls nicht.
Ich finde, dass die Gesellschaft Schuld daran ist und die Lage wird sich in Zukunft weiter verschärfen. Das Streben nach sozialer Anerkennung hat auf Facebook Fuß gefasst. Die Anzahl der Likes unter dem neusten Profilbild entscheidet darüber, wie hübsch oder beliebt jemand ist und die Jugendlichen von heute messen anhand dessen ihr Selbstwertgefühl. Ist das nicht traurig? Ich finde schon. Ich warte nur auf den Tag, an dem der Dislike-Button eingeführt wird und das Mobbing erst so richtig losgeht. Ich bin wahnsinnig froh, nicht mehr Teil dieses Wahnsinns zu sein. Durch Photoshop wird das Ganze noch zusätzlich schlimmer finde ich. Jedes zweite Bild auf Facebook ist bearbeitet und jeder kennt einen, der einen kennt, der einem Photoshop kostenlos besorgen kann. Und so nimmt das Drama seinen Lauf. Alles wird bearbeitet und in den schlimmsten Fällen so, dass man die Person auf der Straße nicht wieder erkennen würde. Versteht mich nicht falsch, ich nutze selbst Photoshop, aber ich bin ein Feind exzessiver Bildbearbeitung, die die Grenzen des in der Realität Möglichen überschreitet! Da kenne ich auch einige Kandidatinnen: Nase kleiner machen, Gesicht schmaler machen, den ganzen Körper dünner machen usw. Wenn man selbst jahrelange Erfahrung mit Photoshop hat, entwickelt man irgendwann einen Blick dafür, was „echt“ ist und was nicht. Und für die anderen unter uns, die kein Photoshop haben oder sich nicht gut damit auskennen und vielleicht nicht direkt sehen, dass Fotos bearbeitet sind, ist das sicherlich nicht angenehm. Plötzlich ist jeder so hübsch und so dünn und so „perfekt“ und dabei ist nichts davon echt. Alles nur Show. Aber wozu die ganze Show? Meine Theorie: Je „perfekter“ das Profilbild, desto mehr Likes, desto mehr soziale Anerkennung, desto mehr Bestätigung. Soziale Anerkennung ist eine sehr ansteckende Krankheit des 21. Jahrhunderts. Hat es dich einmal erwischt, so ist an Heilung fast nicht mehr zu denken. Das einzige Gegenmittel ist wohl, sich damit auseinander zu setzen, das ganze aus einer anderen Perspektive zu betrachten und sich zu fragen, was man davon hat, anderen eine Scheinrealität vorzugaukeln, die nur auf Facebook besteht. Mein Tipp: Meldet euch ab! Zu diesem Thema werde ich aber noch einen extra Post verfassen. Viele werden an dieser Stelle denken, dass es paradox ist, dass ich auf einem eigenen Internetblog einen Post gegen soziale Anerkennung im Internet verfasse. Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, dann verfolgt meinen Blog weiterhin. Es wird demnächst auch darüber noch ein ausführlicher Post erscheinen.
Mein Schlusswort: Hört auf, nach Perfektionismus zu streben! Versucht die beste echte Version eurer Selbst zu sein und niemand anderes. Nur wer sich selbst so akzeptiert wie er ist, kann mit sich zufrieden und glücklich sein.


Ich trage: Hut - H&M, Kleid + Gürtel  - Forever21, Strumpfhose - H&M, Schuhe - Zara.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Haarige Angelegenheit!

Heute möchte ich euch eine Geschichte über meine Haare erzählen. Ich war heute seit längerer Zeit wieder beim Frisör zum Spitzenschneiden. Die letzte Zeit habe ich das immer selbst gemacht, was auch gut funktioniert hat. Heute wollte ich aber wieder eine Fachfrau ran lassen, da ich das Gefühl liebe, frisch vom Frisör zu kommen mit weichen, gesunden Haaren, die man zuhause sowieso nie so hinbekommt. Mein Fazit für heute: ich bin rundum zufrieden! Meine Spitzen waren ziemlich kaputt wegen Blondierung und Co. Ich wusste, dass es Zeit wird, wieder etwas mehr abschneiden zu lassen und nicht immer nur einen Zentimeter. 
Darum habe ich meine Frisöse gefragt, wie viel man abschneiden müsste, wenn man alles abschneidet, was kaputt ist. Sie meinte 10cm. Und das ist mir natürlich viel zu viel, weil ich meine Haare noch länger wachsen lassen möchte. Wir haben uns dann auf 5cm geeinigt und ich finde, dass man es gar nicht sieht, worüber ich sehr froh bin. Normalerweise lasse ich meine Haare nur schneiden und föhne sie dann selbst, um etwas Geld zu sparen. Heute wollte ich aber was anderes: meine Haare sollten glatt werden, was für mich mit Naturlocken immer etwas Besonderes ist. Darum hab ich mir die Haarwäsche gespart und mir einmal Glätten gegönnt. Guter Deal. Wie immer sind die Haare glatter und weicher, als ich es jemals zuhause hinbekomme. Aber ich habe mir jetzt vorgenommen, regelmäßiger zum Spitzenschneiden zu gehen und vielleicht bleiben meine Haare dann endlich gesund.
Die Geschichte, die ich euch erzählen möchte, war für mich selbst eine Erfahrung, die mich sehr sehr vorsichtig gemacht hat, was Haarveränderungen angeht! Ich würde niemals mehr eine radikale Veränderung mitmachen und mir nie mehr die Haare kurz schneiden. Ich hatte als Kind schon immer lange Haare und habe es immer geliebt und das tue ich auch jetzt.
Seit den letzten fünf Jahren gehe ich zu der Frisöse meines Vertrauens. Es ist kein großer, high class Frisörsalon von Tony & Guy oder Paul Mitchell. So einen habe ich noch nie im Leben betreten. Ganz im Gegenteil: meine Frisöse hat einen kleinen gemütlichen Salon auf dem Land und das reicht mir vollkommen aus!
Ein einziges Mal in fünf Jahren war ich bei einem anderen Frisör und das war vor genau einem Jahr. Da ich nur zu meiner Frisöse gehen kann, wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch bin und letztes Jahr nicht so oft zuhause war, wollte ich einen anderen Frisör ausprobieren, der näher ist und wegen dem ich nicht extra heim fahren muss. Deswegen habe ich mich bei Google schlau gemacht, welcher Frisör in der Nähe gut ist und einer hat mit über 100 positiven Bewertungen deutlich herausgestochen. Darum habe ich mir sofort bei diesem Frisör einen Termin gemacht. Es war ein Naturfrisör, der schwor, ausschließlich mit gesunden Haarfarben zu arbeiten. Ich habe mir davon sehr viel versprochen, da meine kaputten Haare dringend eine schonende Behandlung gebraucht haben.
Als ich mich auf den Weg zu meinem Termin macht, habe ich den Salon zuerst gar nicht gefunden, weil er unglaublich klein war und von außen aussah, wie ein Esoterik-Shop. Erster Eindruck vor dem Laden stehend, war also bereits schlecht. Als ich hineinging, hat es extrem nach Räucherstäbchen gestunken. Eine andere Kundin meinte nach einer Weile sogar, dass ihr davon schlecht wird und ob man die Tür aufmachen könnte. Der Frisör an sich hat alleine gearbeitet. Er hatte kein Personal, was auch aus Platzgründen schwierig geworden wäre.
Zweiter Eindruck, im Laden stehend, noch schlechter. Im Nachhinein weiß ich nicht, warum ich nicht bereits an dieser Stelle einfach wieder gegangen bin. Ich hätte es besser gemacht! Aber ich habe mich anstandshalber auf den Stuhl gesetzt und dem Frisör meinen Frisurenwunsch überdeutlich erklärt. Und damit meine ich auch tatsächlich überdeutlich. Da ich in der Vergangenheit bereits sehr viel falsch gemacht habe mit meinen Haaren, bin ich beim Frisör immer sehr direkt und bestimmend, weil ich einfach genau das am Ende haben möchte, was ich mir vorstelle. 
Mein eindeutiger Wunsch war also: Spitzen schneiden und viele Blonde Highlights in den Längen und Spitzen im Ombre-Stil. Ich hatte sogar Fotos dabei, die ich ihm gezeigt habe und die ganze Zeit über auf der Ablage vor mir liegen gelassen habe. Ich hatte zuvor einen rötlichen Orange-Stich in meinen Haaren, was mir gar nicht gefallen hat. Deswegen habe ich den Frisör gefragt, ob man etwas dagegen machen könnte. Sein Vorschlag war, mit brauner Naturhaarfarbe das komplette Haar zu tönen und anschließend blonde Strähnen zu machen. Ich habe diesem Frisör vertraut und das war ein Fehler.
Zuerst hat er mir die Spitzen geschnitten. Nachdem er über meine Haare meinte: "Ohje! Das ist aber ein ganz schönes Chaos!", wollte er mir 20cm abschneiden, obwohl ich ihm erzählt hatte, dass ich mir die Haare länger wachsen lassen möchte. Meine Schmerzgrenze waren wieder 5cm. Im Endeffekt hat er einfach fast 10cm abgeschnitten, obwohl ich gesagt habe, dass ich nicht mehr als 5cm möchte. Ich habe versucht, ruhig zu bleiben, aber innerlich war ich bereits leicht panisch.
Anschließend wurde Farbe aufgetragen und ich saß ungefähr eine Stunde am Waschbecken, weil es so lange gedauert hat, bis die Farbe eingewirkt ist. Danach meinte er, dass es noch länger dauert, darum habe ich noch eine weitere halbe Stunde am Waschbecken verbracht und hatte danach einen steifen Hals. Als ich mich wieder vor den Spiegel gesetzt habe und der Frisör das Handtuch von meinem Kopf genommen hat, sahen meine Haare fast schwarz aus, so dunkel waren sie. Und als ich genauer hinschaute, schienen sie grün zu schimmern. Ich war entsetzt. Ich habe den Frisör gefragt, warum meine Haare jetzt dunkler sind als vorher, obwohl ich ausdrücklich gesagt habe, dass ich sie heller haben möchte. Er meinte, dass ich nicht beunruhigt sein soll, weil er mir jetzt die blonden Strähnen macht.
Innerlich war ich bereits am Weinen, habe aber gehofft, dass es noch besser wird. Als ich gesehen habe, wie der Frisör die Strähnen gemacht hat, wusste ich, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Er hat beliebige Haarsträhnen genommen, ca.  5 Stück insgesamt, aus beliebigen Reihen und hat da einfach Blondierung drauf geklatscht und die wieder zu den restlichen Haaren dazu gelegt, ohne sie mit Alufolie oder Ähnlichem abzuteilen… Ich wollte nur noch nach Hause. Als die Strähnen dann endlich fertig und die Haare gewaschen und geföhnt waren, schaute ich in den Spiegel und hatte bereits Tränen in den Augen. Ich habe ganz ehrlich gesagt, dass es mir überhaupt nicht gefällt. Dass es viel zu dunkel ist und grün aussieht und gar nicht das, wonach ich gefragt habe. Der Frisör blieb sehr sachlich und meinte, dass die Farbe sich noch ändert wegen "oxidativem Sauerstoff" blablabla und dass wir dann einen weiteren Termin machen müssen, wenn ich noch mehr Strähnen haben möchte. Ich habe direkt „Nein“ gesagt und wollte bezahlen und nach Hause fahren.
Als ich dann an die Kasse gegangen bin, hat der Frisör von Hand auf einem Notizblock den Preis ausgerechnet und meinte plötzlich: „Das wären dann 120€!“ Resignativ habe ich das Geld ausgepackt und ihm gegeben. Ich war fertig mit den Nerven. So viel Geld hatte ich noch nie zuvor beim Frisör gelassen! Ich bin mit dem Bus nach Hause gefahren und noch im Bus habe ich meine Frisöse des Vertrauens angerufen und sie gefragt, ob ich für den nächsten Tag einen Termin haben könne, es wäre ein Notfall! Gott sei Dank hatte sie noch einen Termin für mich frei.
Nachdem ich also ca. 4 Stunden in diesem nach Räucherstäbchen stinkenden „Firsörsalon“ verbracht habe, bin ich nach Hause gefahren, ins Bett gegangen und habe geweint. Ich denke, dass einige das jetzt nicht verstehen werden und sich denken: „Es sind doch nur Haare. Die wachsen wieder.“ Andere werden mich hingegen sehr gut verstehen. Es sind ja wirklich "nur" Haare. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass mir Haare so wichtig sein könnten. Aber wenn man seine Haare bereits seit 6 Jahren versucht, so lang wie möglich wachsen zu lassen und aus Jugendsünden gelernt hat, dann ist man doch ziemlich fertig, wenn ein „Frisör“ innerhalb von ein paar Stunden alles kaputt macht. 
Ich hatte im Endeffekt tatsächlich dunkelgrüne Haare und ich wollte sie blond haben! Nicht zu fassen. Zudem waren sie viel kürzer, als ich es wollte und ich habe viel zu viel Geld für so einen schlechten Service bezahlt. Und am nächsten Tag war eine Feier, wegen der ich ursprünglich überhaupt zum Frisör gegangen bin! Deswegen war meine Panik umso größer.
Am nächsten Morgen bin ich schließlich zu meiner Frisöse gegangen und sie hat sich auch sehr über diesen Naturfrisör aufgeregt. Ich habe sie darum gebeten, meine Haare zu blondieren, genauso wie ich es wollte. Auch ihr habe ich die Fotos von meiner Wunschfrisur gezeigt. Das erste, was sie gesagt hat, war: „Das kann ich nicht machen. Ich habe Angst, dass dir die Haare abbrechen, weil ich nicht weiß, welche Naturfarbe dieser Frisör verwendet hat. Was ist, wenn es eine chemische Reaktion gibt, und dir die Haare abbrechen?“ Ich hatte direkt wieder Tränen in den Augen. Das letzte, was ich machen konnte, war, den Frisör anzurufen und nachzufragen.
Ich habe ihn also angerufen und gesagt, dass ich gerade bei meiner Frisöse sitze, die mir jetzt die Haare blondieren möchte und ihn gefragt, welche Farbe er verwendet hat. Meine Frisöse hat anschließend noch selbst mit ihm telefoniert und wurde währenddessen ziemlich wütend, weil er ihr erklären wollte, wie man blonde Strähnen macht. Am Ende meinte sie aber, dass es klar geht und sie hat mir dann genau die Frisur gemacht, die ich haben wollte. Ich war überglücklich. Ich habe ihr gesagt, dass sie mein Leben gerettet hat haha. Das war natürlich übertrieben, aber es hat sich in dem Moment so angefühlt.
Ein paar Tage später habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und bin wieder zu dem Naturfrisör in den Salon gegangen und habe gesagt: „Hallo. Ich hätte gern mein Geld wieder zurück!“ Der Frisör meinte wieder ganz sachlich: „Okay, das können wir machen.“ Zu meinem Glück war gerade eine andere Kundin im Salon. Ich weiß nicht, ob er anders eingewilligt hätte. Ich habe ihm dann noch meine Frisur gezeigt und gesagt, dass ich es genauso haben wollte und nicht grün! Er hat dazu nichts mehr gesagt und mir 115€ zurückgegeben, weil er nicht mehr da hatte.
Stolz bin ich wieder aus dem Laden gegangen und habe ihm danach eine ausführliche, negative Bewertung im Internet dagelassen!
Das ist meine Horrorhaarstory. Ich habe daraus gelernt und werde nie mehr einen anderen Frisör ausprobieren. Ich bin froh, dass meine Haare wieder nachgewachsen sind und eine normale Farbe haben. Das werde ich auch nie mehr aufs Spiel setzen. Bei glatten Haaren ist der Tangle Teezer übrigens fantastisch!
Habt ihr auch mal schlechte Erfahrungen beim Frisör gemacht? Schreibt mir doch gerne mal in die Kommentare, was ihr so erlebt habt. Es würde mich sehr interessieren! :)
Ich trage: Kette – Forever21, Shirt – H&M, Blazer – H&M, Jeansshorts – Review, Strumpfhose – No Name, Schuhe – Zara, Armband – Forever21, Handtasche – Forever21.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Get ready with me: Night Out - SILVER EDITION

Ich habe mir überlegt, ab und an verschiedene Farbeditionen hochzuladen, was Make-Up und Outfits angeht. Daher gibt es heute mal einen etwas anderen Post von mir: SILVER EDITION. Dabei habe ich versucht, mein Make-Up und mein Outfit im Farbschema silber/grau zu halten.
Da ich gestern einkaufen war und es nicht geschafft habe, an der Kosmetikabteilung vorbeizulaufen, ohne etwas mitzunehmen, zeige ich euch hier meine neusten Schätze:
Manhattan Nail Polish Blogger's Choice - Urban Diva
Maybelline New York Smoky Eyes - 32 Charcoal Smokes
Essence Lip Liner - 11 In the Nude
Essence Longlasting Lipstick - 15 Oh So Matt!

Da ich gestern abend ein paar Freunde getroffen habe, musste ich die neuen Produkte gleich ausprobieren! Obwohl ich immer recht kritisch bin, was Make-Up oder Pflegeprodukte angeht, bin ich tatsächlich von allen Artikeln begeistert!
Bei der Lidschattenpalette war ich mir anfangs unsicher, da die Farben eher kühler sind und ins Grau/ Lila-farbene übergehen. Kühle Farben passen generell nicht zu meinen grünen Augen, deswegen bin ich da immer sehr vorsichtig. Aber aufgetragen muss ich sagen, dass ich mit der Farbwahl sehr zufrieden bin. Ich besitze diese Palette auch noch in zwei anderen Farbvarianten, die ich auch sehr schön finde. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
Lippenstift und Lipliner haben auch meine Erwartungen erfüllt. Beide hinterlassen einen roséfarbenen bräunlichen Nude-Ton, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Von dem Nagellack bin ich wohl am meisten begeistert. Ansich bin ich kein Nagellack-Mensch, da mir das ganze Drumherum ehrlich gesagt zu viel Arbeit ist. Bei den meisten Nagellacken, die ich besitze, reicht eine Schicht nicht aus. Dann muss man so lange warten, bis der Lack getrocknet ist und nach ein oder zwei Tagen blättert er wieder ab und man muss ihn wieder entfernen. War mir bisher immer zu aufwändig. Aber ich fand diese dunkelgraue Farbe mit den Glitzerpartikeln so schön, dass ich nicht anders konnte, als ihn mitzunehmen. Das beste daran ist: die Qualität ist fantastisch! Er trocknet sehr schnell, lässt sich gleichmäßig verteilen und hat eine sehr gute Deckkraft, sodass eine Schicht vollkommen ausreicht.
Neben Kosmetik habe ich mir in letzter Zeit auch neue Haarprodukte gekauft, die ich euch mal vorstellen will:
Maroccanoil 
Tangle Teezer
Invisibobbles
L'Oreal Pro Keratin Refill Shampoo
L'Oreal Pro Keratin Refill Conditioner
Gliss Kur Total Repair Anti Haarbruch-Kur
Das Maroccanoil, der Tangle Teezer und die Invisibobbles sind momentan sehr gehypet in der Youtube-Welt. Ich wollte ihnen mal eine Chance geben.
Da ich Naturlocken habe, ist der Tangle Teezer bei trockenen Haaren eher schlecht bei mir. Bei nassen Haaren ist er ganz okay. Meiner Meinung nach nicht den Hype wert, aber vielleicht ändert sich das noch, wenn ich ihn länger benutzt habe. Von dem Maroccanoil habe ich bisher noch keinen großen Effekt gesehen. Ich habe es allerdings erst ein paar Mal benutzt. Ich denke, dass es nicht schlecht ist, aber wohl auch nicht das Wundermittel, als das es angepriesen wird. Das Shampoo und den Conditioner finde ich in Ordnung, hätte allerdings für den Preis (von stolzen 13€ pro Artikel) mehr erwartet. Beides war eine Empfehlung meiner Frisöse. Die Gliss-Kur habe ich mir auch gestern gekauft und zum ersten Mal benutzt. Bisher finde ich sie ziemlich gut und werde sie vorerst weiterhin benutzen.
Die Invisibobbles sind auf jeden Fall ein Hingucker. Bei dem Gedanken, sie am Arm zu tragen, scheiden sich wahrscheinlich die Geister. Ich finde es allerdings ganz nett, gerade die durchsichtigen sehen gar nicht so schlecht aus am Arm. Im Haar scheinen sie tatsächlich keine "Knicke" zu hinterlassen. Ich habe letzte Nacht eins zum Schlafen getragen und heute morgen hatte ich keine sichtbaren Spuren davon im Haar. Allerdings ist es bei Locken nicht so einfach sie auszuziehen.

Nach dem Haarewaschen habe ich mich geschminkt und alle Produkte benutzt, die ich neu gekauft habe, da sie so gut zusammenpassen.
Sagt mir doch mal in den Kommentaren, ob ihr gern öfter solche Produktempfehlungen sehen würdet! :)

Ich trage: Oberteil - Vero Moda, Kette - Vero Moda, Rock - H&M, Strumpfhose - H&M, Ballerinas - H&M.

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Die kleinen Dinge im Leben

Wie oft erfreut man sich eigentlich an den kleinen Dingen? 
Ich weiß kleine Aufmerksamkeiten sehr zu schätzen. Es muss nichts Teures oder Materielles sein. Aber eine kleine Geste, welche anderen zeigt, dass man sich Gedanken macht, ist für mich viel wert. 
Oft reicht es schon aus, dass Menschen da sind. Sie müssen gar nichts machen, sondern einfach nur da sein. Ich weiß es zu schätzen, wenn mir jemand zuhört und auch, wenn mir jemand etwas Wichtiges erzählen will. Ich bin froh darüber, wenn andere denken, ich könnte ihnen helfen oder einen Rat geben und natürlich auch, wenn andere mir einen Rat geben wollen. 
Ein Lächeln, ein freundliches Wort. Das sind Dinge, die mich freuen. Nicht jeder kann sich an sowas erfreuen. Aber worauf warten wir, wenn wir die kleinen Dinge nicht zu schätzen wissen? Darauf, dass irgendwann eine Bombe voller Glück über unserem Kopf explodiert und wir von morgens bis abends nur noch am Strahlen sind? Das wird sehr wahrscheinlich nicht passieren. Ein Lächeln auf den Lippen zu haben, weil man sich über unbedeutende Kleinigkeiten freut, ist meiner Meinung nach die beste Einstellung. Es müssen nicht immer große, weltbewegende Dinge passieren, damit die Laune im grünen Bereich liegt. 
Aber ich freue mich nicht nur über Menschen, sondern auch über Jahreszeiten. Manchmal gehe ich durch den Wald spazieren, atme tief ein und freue mich einfach nur über den Duft der Natur. Ich beobachte, wie sich Sonnenstrahlen auf der Oberfläche eines kleinen Bachlaufs spiegeln, wie Rehe durch den Wald laufen oder Eichhörnchen die Bäume hoch klettern. Und ich muss lächeln. Ich weiß noch nicht mal wirklich warum. Aber ich bin in solchen Momenten froh und dankbar für den Moment. Wahrscheinlich ist das jetzt für viele kitschig, übertrieben oder dumm. Aber für mich ist es etwas Schönes, dass ich mich an solchen Dingen erfreuen kann. Dass ich Freude und Schönheit in der Natur finde. 
Wenn die ersten Bäume ihre Blätter abschütteln und sich langsam gelb und rot verfärben, fange ich an zu träumen. Ich liebe es, im Herbst durch die Natur zu spazieren. Am schönsten ist es, wenn ich jemanden an meiner Seite habe. Jemand, der neben mir geht, die frische kühle Luft tief einatmet und das Rascheln der Blätter unter seinen Füßen genauso spürt wie ich, mir ein Lächeln schenkt und sich vielleicht auch denkt, wie schön dieser Moment eigentlich ist. 
Darf ich vorstellen: meine beste Freundin Mira 

Ich trage: Hut - Loevenich, Jeanshemd - Asos, Gürtel - Vero Moda, Hose - H&M, Schuhe - Mustang.





Freitag, 10. Oktober 2014

Die Jagd nach Trends

- ich habe viele übersprungen!

   Ich besitze keine Ray-Ban Brille, keine Longchamp Tasche und keinen Burberry Schal. Noch nicht mal eine Uhr oder Tasche von Michael Kors befinden sich in meinem Besitz! – Ist das zu fassen? Weder iSwatch, noch iPhone haben es je zu mir nach Hause geschafft. Und auch keine Thomas Sabo Kette. Mit solch einem Geständnis bin ich für viele jetzt bestimmt „out“! Aber die Sache ist die: Ich laufe einfach nicht jedem Trend hinterher. Mir gefällt nicht automatisch alles, was neuerdings als „in“ betitelt wird und ich muss nicht alles davon haben.
Aber abgesehen davon, dass mich die oben genannten Teile nie gereizt haben, finde ich auch, dass diese viel zu überteuert sind. Ich muss keine 300€ für eine Uhr ausgeben, nur weil ein bestimmter Name drauf steht. Und was hat man im Endeffekt davon? – Man ist „cool“! Zumindest denkt man das.
Ich kaufe mir keine Birkenstock Sandalen und auch keine New Balance Sneakers, nur damit ich mit der neuesten Mode mitlaufen kann. Beides gefällt mir einfach nicht und würde nicht zu mir passen. Abgesehen davon könnte ich mir solch eine kostspielige Jagd nach Trends gar nicht leisten. Demnach frage ich mich, wie andere Studenten oder sogar Schüler sich das leisten können?
Geht man heutzutage in ein Klassenzimmer, stellt man fest, dass jeder zweite Schüler einen Pulli von Abercrombie & Fitch oder Hollister trägt. Bezahlt wird hier nur für den Namen. Zu allem Überdruss sieht man auf Instagram immer häufiger Fotos von 14-jährigen Mädchen und ihren Chanel Taschen. Da werde ich dann wirklich stutzig und frage ich: Haben die Eltern das jetzt bezahlt oder ist das Fake?
Was ist der Preis, um „cool“ zu sein? Ich bin eindeutig nicht cool, da ich von keiner der oben genannten Marken auch nur ein Teil besitze. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage, dass ich stolz darauf bin! Stolz darauf, nach der heutigen Definition von „in“ nicht in oder cool zu sein!

Ich trage: ausschließlich günstig! Pulli - Second Hand, Mütze - Forever21, Bluse - H&M, Leggings - No Name, Schuhe - No Name. Alles zusammen 45€! 

Sonntag, 5. Oktober 2014

Oversize ist die neue Size Zero!

Ich brauche keine Size Zero zu tragen, um mich in meiner Kleidung oder meinem Körper wohl zu fühlen! Ich mag lieber riesige Hemden, in denen alles locker sitzt und man sich nicht eingeengt fühlt. Der Inhalt meines Kleiderschrankes hat sich in den letzten zwei Jahren um etwa 180° gedreht und besteht nun fast ausschließlich aus weit geschnittenen Oberteilen, aus denen ich sicherlich nicht mehr herauswachsen werde. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, vor allem wenn es um schicke Anlässe oder Partyoutfits geht. Aber im Alltag mag ich es lieber bequem obenrum. 

Hosen und Röcke trage ich lieber enganliegend, aber niemals zu eng. Wir haben das wohl alle schon erlebt, dass wir eine Hose unbedingt kaufen mussten, weil sie so schön eng gesessen hat. Aber wenn wir ehrlich zu uns selbst waren, war sie bereits so eng, dass man darin Bauchweh bekommen hat und sie im Endeffekt doch nie getragen hat. Von solchen Teilen habe ich mich guten Gewissens getrennt. Meine neue Regel ist, dass ich nur noch das kaufe und trage, was mir auch wirklich richtig gut passt und worin ich mich wohl fühle. Aber wohl fühlen soll geübt sein! Manchmal kostet es etwas Überwindung, sich in bestimmten Kleidungsstücken wohl zu fühlen (wie ihr bereits meinem „Mut zum Hut“ Post entnehmen könnt). Aber das ist in Ordnung. 

Ich erinnere mich noch genau an die Tage, als nichts eng genug sein konnte: enge Hose, enges T-Shirt, ja sogar enge Schuhe und um dem Unbehagen die Krone aufzusetzen: enge Unterwäsche. Alles war eng und auf Dauer eindeutig zu eng! Irgendwann habe ich mehr Luft zum Atmen gebraucht und meinen Horizont erweitern müssen - im wahrsten Sinne des Wortes. Heute ist für mich nicht mehr nur eng = schön. Ganz im Gegenteil: Ich finde oft sehen gerade die weiten übergroßen Teile noch schöner aus, weil sie meiner Meinung nach nicht so gewollt und gezwungen wirken. Man strahlt doch meistens das aus, was man innerlich fühlt: Ich fühle mich in meinen riesigen Oberteilen frei, unbeschwert und habe das Gefühl, damit Leichtigkeit auszustrahlen. Wenn ich ausschließlich enge Sachen trage, dann fühle ich mich meistens eingequetscht und gefangen und strahle wahrscheinlich eher Unwohlsein oder Unsicherheit aus als Unbeschwertheit. 
Kleider erzeugen Stimmungen. Das steht außer Frage. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. Bei mir auf jeden Fall mehr. Ich persönlich trage nur noch Sachen, die mich glücklich und selbstsicher stimmen. Das ist meiner Meinung nach das A und O. Und sich auf die Kleidergröße zu fixieren finde ich nicht nur unnötig, sondern auch dumm. Wenn jemand eine Brille braucht mit einer Sehstärke von +3 Dioptrien, um klar sehen zu können, wird er wohl kaum auf die Idee kommen, sich eine Brille mit +0,5 Dioptrien zu kaufen, nur damit die Zahl kleiner ist, er aber dafür nichts sieht. Mit Kleidung ist es doch nicht anders. Warum sollte ich mich in eine Size Zero Hose reinzwängen wollen, wenn ich darin nicht mehr atmen kann, anstatt eine Hose in Größe M zu kaufen, die mir passt? Ich kenne genug Leute, die das tun.
Mit jedem Post, den ich verfasse, gehe ich einen Schritt weiter nach vorne. Ich schreibe über Dinge, die ich selbst erlebt habe und aus denen ich gewachsen bin. Wenn ich darüber geschrieben habe, sind diese Dinge für mich abgeschlossen, ich halte mich nicht mehr daran auf und kann weiter gehen. Weiterwachsen. Um irgendwann in vollen Zügen zu blühen.

Ich trage: Oversized Bluse – forever21, PU-Leggings – forever21, Lackschuhe – Zara