Heute geht’s darum, Dinge durch die Blume zu
sagen, also indirekt. Dieser Post ist auch durch die Blume
geschrieben.
Menschen geben einem immer kleine Zeichen.
Durch ihre Körperhaltung, Gestik und Mimink, durch ihre Wortwahl, durch ihren
Ton usw. Diese Zeichen zu deuten, liegt im Auge des Betrachters. Wir kennen
alle den Spruch: „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“ Darum sehen Menschen
dort etwas Schönes, wo sie es gerne sehen wollen. Und das hat oftmals etwas mit
Sympathie zu tun.
Versuche ich nun, die Zeichen eines guten
Freundes zu deuten, werde ich das „Schöne“ darin sehen, sprich: das Positive,
weil es schließlich ein Freund ist. Ein ähnlicher Effekt, wie bei der „rosaroten
Brille“, wenn man verliebt ist. Man sieht nur das Gute im Menschen und egal,
was er einem signalisiert, man versucht es irgendwie positiv zu deuten. Selbst wenn
man tief im Inneren vielleicht weiß, dass manche Menschen es nicht so gut mit
einem meinen, wie man das gerne hätte. Man ist quasi blind für alles Negative,
für Lug und Trug: das ist blindes Vertrauen. Es verschließt uns den Blick für die
Realität.
Durch die Blume sieht immer alles anders aus.
Durch die Blume ist die Welt in Ordnung. Durch die Blume sagt man Dinge, zu denen man von Angesicht zu
Angesicht zu feige ist. Eine verschleierte Geheimsprache
sozusagen. Und man verlässt sich darauf, dass der andere sie versteht.
Aber der Gegenüber versteht diese Geheimsprache
nicht immer, die indirekten Zeichen können nicht immer richtig gedeutet
werden. Wäre da Klartext reden nicht
vielleicht besser? Wenn ihr mich fragt, schon. Klartext ist so gut wie immer
die beste Wahl. Ich halte nichts von Blumen als Hilfsmittel, um die Wahrheit zu
sagen. Mir selbst fällt das nicht immer leicht. Aber wenn man ein ehrlicher
Mensch sein will, bei dem andere Menschen wissen, wo sie dran sind, sollte man
sich zwei Mal überlegen, ob man um den heißen Brei herumreden oder mit der
Faust auf den Tisch schlagen will.
Da wären wir also: die Meinung sagen. Ich
glaube, dass nicht viele von uns das tun, was ich voll und ganz verstehen kann.
Weil da ist ja dieser Druck und die Angst, was andere über uns denken würden
und der ganze Mist. Aber wo will man denn mal enden, wenn man sich nie traut,
den Mund aufzumachen? Wenn man sich
immer alles im Leben gefallen lässt und nie das sagt, was man eigentlich denkt.
Und sich von anderen Menschen verarschen lässt, die einem eine verdrehte und
lückenhafte Wahrheit unterjubeln wollen. Ich
möchte jedenfalls nicht so enden. Ich möchte, dass die Menschen wissen, wo sie
bei mir dran sind und ich möchte, dass meine Meinung und Haltung gegenüber
anderen unmissverständlich zum Ausdruck kommt. Ich will meine Augen öffnen und
die Wahrheit sehen, egal ob sie schön oder hässlich ist. Und ich will anderen
Menschen die Augen öffnen, statt sie am laufenden Band zu täuschen.
Ich trage: Kleid – forever21, Jeansbluse –
H&M
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